Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen: Optionen und Tipps
Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entsteht, wenn die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen anschwellen und der normale Schleimabfluss behindert wird. Betroffene klagen häufig über verstopfte Nase, Druckgefühl im Gesicht und verminderten Geruchssinn. Die Behandlung richtet sich nach Ursache, Dauer und Schwere der Beschwerden und reicht von einfachen Selbsthilfemaßnahmen bis zu gezielten medizinischen Therapien.
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsfachmann für individuelle Beratung und Behandlung.
Was verursacht eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Sinusitis kann durch Viren, Bakterien oder seltener durch Pilze ausgelöst werden. Häufig folgt sie einer Erkältung, wenn Schleim und Schwellung die Abflusswege blockieren. Allergien, anatomische Engstellen in der Nase, Zahninfektionen oder Umweltfaktoren wie Rauch können das Risiko erhöhen. Chronische Formen entwickeln sich oft durch fortbestehende Entzündung, wiederkehrende Infektionen oder unbehandelte Allergien. Die Unterscheidung zwischen viral, bakteriell und chronisch ist wichtig für die Wahl der Behandlung.
Typische Symptome und wann zum Arzt
Typische Symptome sind verstopfte Nase, gelblich-grüner Nasenausfluss, Druck oder Schmerzen im Stirn- und Wangenbereich, Kopfschmerz, Fieber und reduzierter Geruchssinn. Bei Kindern können zusätzlich Husten und Appetitlosigkeit auftreten. Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn Symptome länger als zehn Tage anhalten, sich verschlimmern, hohes Fieber auftritt oder neurologische/ophthalmologische Auffälligkeiten wie Sehstörungen, starke Gesichtsschwellung oder Verwirrtheit auftreten. Solche Zeichen können auf Komplikationen hinweisen und erfordern sofortige Abklärung.
Diagnoseverfahren
Die Diagnose beginnt mit Anamnese und körperlicher Untersuchung einschließlich Naseninspektion. Einfache Fälle erfordern meist keine bildgebende Diagnostik. Bei chronischen oder komplizierten Verläufen können CT-Aufnahmen der Nasennebenhöhlen oder flexible Nasenendoskopie sinnvoll sein, um anatomische Probleme oder Ausbreitung der Entzündung zu beurteilen. Bei wiederkehrenden oder therapieresistenten Fällen können Abstriche oder Kulturuntersuchungen helfen, den Erreger zu identifizieren. Allergietests sind bei Verdacht auf allergische Rhinitis empfehlenswert.
Medizinische Behandlungsoptionen
Die Therapie richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Bei viraler Sinusitis stehen symptomatische Maßnahmen im Vordergrund: schleimlösende Mittel, abschwellende Nasensprays (kurzzeitig) und Schmerzmittel. Antibiotika sind bei klar bakteriellem Verdacht oder schwereren Verläufen indiziert; ihr Einsatz sollte ärztlich abgewogen werden, da unnötige Antibiotikaresistenzen entstehen können. Topische Kortikosteroid-Nasensprays können Entzündungen reduzieren und werden besonders bei chronischer Sinusitis oder bei allergischer Komponente genutzt. In bestimmten Fällen, etwa bei wiederkehrender oder langanhaltender chronischer Sinusitis, kann eine Überweisung an HNO-Spezialisten erfolgen; dort werden konservative Optionen geprüft und, falls erforderlich, operative Eingriffe wie die funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS) in Erwägung gezogen.
Hausmittel, Prävention und Selbstpflege
Salzlösungs-Nasenspülungen (physiologische Kochsalzlösung) unterstützen den Abfluss von Sekret und vermindern Schleimhautschwellung; sie sind gut verträglich und sowohl bei akuter als auch chronischer Sinusitis nützlich. Inhalationen mit warmem Wasserdampf, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ruhe und Schlaf fördern die Genesung. Vermeidung von Tabakrauch, Behandlung von Allergien und rechtzeitige Therapie von Zahnproblemen wirken präventiv. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden ist eine langfristige Strategie zur Allergenkontrolle und gegebenenfalls eine Zusammenarbeit mit einem HNO-Arzt oder Allergologen sinnvoll. Lokale Dienstleistungen wie HNO-Praxen oder Hausärzte in Ihrer Nähe können Untersuchungen und individuelle Empfehlungen anbieten.
Schwere Warnzeichen, bei denen sofortige medizinische Versorgung erforderlich ist: starke Gesichtsschwellung, Sehstörungen, schwere Kopfschmerzen, hohes Fieber oder neurologische Symptome. In solchen Fällen kann eine stationäre Behandlung notwendig sein.
Fazit
Die Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen richtet sich nach Ursache, Dauer und Schwere der Erkrankung. Viele akute Fälle lassen sich mit Selbstpflege, Nasenspülungen und symptomatischer Behandlung gut managen, während bakterielle oder chronische Formen ärztliche Maßnahmen — einschließlich gezielter Medikamente oder seltener operativer Eingriffe — erfordern. Eine frühzeitige Abklärung bei anhaltenden oder schweren Symptomen hilft, Komplikationen zu vermeiden und geeignete Therapieschritte zu finden.