Behandlung von Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafprobleme können im Alter häufiger auftreten und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Viele ältere Menschen berichten über verkürzte Schlafdauer, häufiges Erwachen oder nicht erholsamen Schlaf. Dieser Artikel erklärt Ursachen, mögliche Behandlungsansätze, den Umgang mit tagsüber auftretender Müdigkeit und die Rolle von Medikamenten, damit Betroffene und Angehörige informierte Entscheidungen treffen können.

Behandlung von Schlafstörungen bei älteren Menschen

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bitte konsultieren Sie eine qualifizierte medizinische Fachkraft für individuelle Empfehlungen und Behandlung.

Schlafprobleme im Alter

Mit zunehmendem Alter verändern sich Schlafstruktur und Schlafbedarf. Die Tiefschlafphasen werden kürzer, Einschlafzeit und nächtliches Erwachen können häufiger werden. Zusätzlich haben ältere Menschen häufiger chronische Erkrankungen, Schmerzen oder Harnwegsprobleme, die den nächtlichen Schlaf stören. Wichtig ist, Schlafprobleme als Symptom zu betrachten und nicht automatisch als „normales Altern“ abzutun, da viele Ursachen behandelbar sind.

Ursachen von Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit kann verschiedene Ursachen haben: körperliche Erkrankungen wie Atemaussetzer (Schlafapnoe), Schmerzen, Restless-Legs-Syndrom oder neurologische Erkrankungen, aber auch psychische Faktoren wie Angst und Depression. Lebensstil, Alkohol- oder Koffeinkonsum sowie bestimmte Medikamente können den Schlaf zusätzlich stören. Eine gründliche ärztliche Abklärung hilft, zugrundeliegende Ursachen zu identifizieren und eine passende Therapie auszuwählen.

Tagsüber Müdigkeit erkennen

Anhaltende Müdigkeit am Tag zeigt sich nicht nur als Schläfrigkeit, sondern auch durch Konzentrationsstörungen, reduzierte Leistungsfähigkeit, Stimmungsschwankungen oder vermehrte Unfälle. Bei älteren Menschen lässt sich über standardisierte Fragebögen und Tagebuchaufzeichnungen das Ausmaß der Tagesmüdigkeit erfassen. Wichtig ist, zwischen normaler altersbedingter Verringerung der Energiereserven und pathologischer Müdigkeit zu unterscheiden, weil die Letztere behandlungsbedürftig sein kann.

Rolle von Medikamenten

Medikamente können sowohl Ursache als auch kurzfristige Hilfe bei Schlafproblemen sein. Viele Schlafmittel bergen bei älteren Menschen ein höheres Risiko für Nebenwirkungen wie Sturzgefahr, Verwirrtheit oder Abhängigkeit. Deshalb empfehlen Fachgesellschaften meist zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen; wenn Arzneimittel eingesetzt werden, sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein und regelmäßige Überprüfung stattfinden. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind besonders bei multimorbiden Patienten wichtig.

Therapien und Angebote in Ihrer Nähe

Bewährte nicht-medikamentöse Therapien umfassen kognitive Verhaltenstherapie für Schlafstörungen (CBT-I), Schlafhygiene, Bewegungstherapie und gezielte Schmerzbehandlung. Spezialisierte Schlaflabore und geriatrische Ambulanzen bieten Diagnostik und Therapieempfehlungen; Hausärzte und Fachärzte können Überweisungen ausstellen. Lokale Selbsthilfegruppen, Physiotherapeuten und psychologische Beratung können die Behandlung ergänzen. Die Auswahl richtet sich nach Ursache, Begleiterkrankungen und individuellen Bedürfnissen.

Schlussbetrachtung

Schlafstörungen im Alter sind häufig, aber häufig auch behandelbar. Eine genaue Abklärung der Ursachen, eine Priorisierung nicht-medikamentöser Maßnahmen und ein vorsichtiger Umgang mit Schlafmitteln bilden die Grundlage guter Versorgung. Angehörige und Betroffene sollten Probleme offen mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten besprechen, um eine individuell passende Strategie zu entwickeln, die Schlafqualität und Tagesbefinden verbessert.