Eierstockkrebs: Behandlungsmöglichkeiten und Therapiewege

Eierstockkrebs ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem Frauen betrifft und unterschiedliche Verläufe zeigen kann. Eine frühzeitige Erkennung sowie ein individuell abgestimmtes, medizinisches Behandlungskonzept erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Dieser Text erklärt die gängigen Behandlungsoptionen, diagnostische Schritte und unterstützende Maßnahmen verständlich und sachlich.

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Was versteht man unter Eierstockkrebs?

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) entsteht in der Regel aus Zellen des Eierstockes oder des Eileiters und umfasst verschiedene histologische Subtypen. Nicht alle Veränderungen sind bösartig; gutartige Zysten kommen häufig vor. Bei bösartigen Tumoren spricht man medizinisch von Krebs. Das Alter, familiäre Belastungen und bestimmte genetische Veränderungen (z. B. BRCA-Mutationen) können das Risiko für Frauen erhöhen. Die Behandlung richtet sich nach Tumortyp, Stadium und dem Wunsch der Patientin bezüglich Fertilität.

Welche Symptome sollten Frauen beachten?

Frühe Stadien zeigen oft unspezifische Symptome, weshalb Eierstockkrebs gelegentlich spät entdeckt wird. Typische Beschwerden sind anhaltende Bauch- oder Beckenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, schnelle Sättigung und Veränderungen beim Wasserlassen oder der Stuhlfrequenz. Ungeklärter Gewichtsverlust oder -zunahme, Menstruationsveränderungen und tastbare Veränderungen im Unterbauch sollten ärztlich abgeklärt werden. Frauen, die anhaltende oder zunehmende Beschwerden bemerken, sollten unbedingt medizinische Beratung suchen.

Welche medizinischen Untersuchungen sind wichtig?

Die Diagnostik beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und gynäkologischen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie transvaginaler Ultraschall, gegebenenfalls ergänzende CT- oder MRT-Untersuchungen dienen der Stadieneinteilung. Bluttests auf Tumormarker (z. B. CA‑125) können Hinweise liefern, sind aber nicht allein diagnostisch ausreichend. Zur sicheren Diagnosesicherung und Bestimmung der Histologie ist oft eine Gewebeentnahme notwendig, die per minimalinvasiver Chirurgie oder während einer geplanten Operation erfolgen kann. Eine interdisziplinäre Abklärung in spezialisierten Zentren ist empfehlenswert.

Welche operativen Behandlungen gibt es?

Operationen spielen eine zentrale Rolle: In frühen Stadien kann eine vollständige Entfernung des Tumors mit Erhalt der Fruchtbarkeit (bei entsprechendem Wunsch und geeigneter Tumorbiologie) möglich sein. In fortgeschrittenen Stadien zielt die sogenannte cytoreduktive Operation auf die größtmögliche Tumorentfernung ab, da eine möglichst geringe Resttumormenge die Wirkung nachfolgender Therapien verbessert. Eingriffe erfolgen offen (Laparotomie) oder minimalinvasiv, abhängig von Befund und Zielsetzung. Operative Risiken, mögliche Komplikationen und Rehabilitation sollten im Vorfeld ausführlich besprochen werden.

Welche medikamentösen Therapien sind möglich?

Medikamentöse Therapien ergänzen oder ersetzen in bestimmten Fällen den operativen Ansatz. Standard ist häufig eine platinhaltige Kombinationstherapie (z. B. Platin plus Taxan) als adjuvante oder neoadjuvante Chemotherapie. Für bestimmte Patientinnen kommen zielgerichtete Therapien in Betracht, etwa PARP‑Inhibitoren bei BRCA‑Mutationen oder angiogenesehemmende Medikamente. Der Einsatz von Erhaltungstherapien kann das Rückfallrisiko verringern. Nebenwirkun­gen wie Übelkeit, Haarausfall, Fatigue oder neuropathische Beschwerden sind möglich; gezielte supportive Maßnahmen mildern Symptome. Klinische Studien bieten zusätzliche Therapieoptionen und sollten in spezialisierten Zentren besprochen werden. Psychosoziale Unterstützung, Ernährungsberatung und Schmerztherapie sind wichtige Bestandteile einer ganzheitlichen, medizinischen Betreuung.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bitte konsultieren Sie eine qualifizierte Gesundheitsfachkraft für individuelle Beratung und Behandlung.

Eierstockkrebs erfordert ein individuelles, oft multimodales Vorgehen. Die beste Behandlung orientiert sich an Tumorbiologie, Ausbreitungsgrad und den persönlichen Lebensumständen der betroffenen Frau. Eine frühzeitige Abklärung, die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team und die Nutzung spezialisierter Behandlungsmöglichkeiten sind entscheidend für die Therapieplanung und die Lebensqualität während und nach der Behandlung.