Erektionsstörungen im Alter: Therapieoptionen & Hilfe

Erektile Dysfunktion (ED) betrifft viele ältere Männer und kann Lebensqualität sowie Partnerschaften belasten. Dieser Leitfaden erklärt Ursachen und zeigt bewährte Behandlungswege — von Medikamenten über mechanische Hilfen bis zu Lebensstiländerungen — sowie die Rolle von Ärzt*innen und Partner*innen.

Erektionsstörungen im Alter: Therapieoptionen & Hilfe

Welche Behandlungswege gibt es für ältere Männer mit Erektionsstörungen?

Ältere Männer haben heute eine Reihe wirksamer Möglichkeiten, um mit erektiler Dysfunktion (ED) umzugehen. Wichtige Optionen im Überblick:

  1. Medikamentöse Therapie - Phosphodiesterase‑5‑Hemmer (PDE‑5‑Hemmer) wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil sind oft erste Wahl. Sie verbessern die Durchblutung des Penis und erleichtern so eine Erektion bei sexueller Stimulation.

  2. Injektionstherapie - Bei der intracavernosalen Injektion wird ein gefäßerweiternder Wirkstoff direkt in den Penis gespritzt. Diese Methode wirkt schnell und hat eine hohe Erfolgsrate, erfordert aber Übung und ärztliche Einweisung.

  3. Vakuumpumpen - Mechanische Vakuumpumpen erzeugen Unterdruck, der Blut in den Penis zieht und so eine Erektion ermöglicht. Sie sind nicht‑medikamentös und oft kostengünstig, können aber umständlich in der Anwendung sein.

  4. Penisimplantate - Bei anhaltenden Problemen kann ein chirurgisch eingesetztes Implantat eine dauerhafte Lösung bieten. Diese Option ist invasiv und birgt Operationsrisiken, liefert jedoch meist verlässliche Ergebnisse.

  5. Lebensstilmaßnahmen - Ernährungsumstellung, regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion, Stressabbau und der Verzicht auf Tabak sowie eine Reduktion des Alkoholkonsums können die sexuelle Leistungsfähigkeit fördern und wirken oft unterstützend zu anderen Therapien.

Wie unterstützt der Arzt bei der Behandlung von ED?

Ein Arztbesuch ist entscheidend, um die Ursachen abzuklären und eine sichere Therapie zu wählen. Typische Schritte:

  1. Anamnese: Detaillierte Befragung zu Beschwerden, Vorerkrankungen, Medikamenten und psychischen Belangen.
  2. Körperliche Untersuchung: Untersuchungen zur Gefäß- und Nervenfunktion sowie ggf. weiterführende Tests.
  3. Laboruntersuchungen: Bluttests können Hormonstatus, Blutzucker und Cholesterinwerte prüfen.
  4. Therapieempfehlung: Auswahl einer passenden Behandlung unter Berücksichtigung von Risiken und Begleiterkrankungen.
  5. Aufklärung: Besprechung möglicher Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
  6. Nachsorge: Verlaufskontrolle und Anpassung der Therapie, falls nötig.

Welche Rolle hat die Partnerschaft?

Die Beziehung spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von ED. Offene Kommunikation reduziert Scham und Missverständnisse. Konkrete Ansätze:

  1. Gefühle und Erwartungen offen ansprechen.
  2. Alternative Formen von Nähe und Sexualität erkunden (z. B. Zärtlichkeit, nicht‑penetrative Aktivitäten).
  3. Gemeinsame Arzttermine wahrnehmen, um Behandlungsentscheidungen zusammen zu treffen.
  4. Partner gegenseitig bei Ernährungs- und Bewegungsänderungen unterstützen.
  5. Bei Bedarf Paartherapie oder Sexualberatung in Anspruch nehmen.

Wie lässt sich sexuelle Gesundheit im Alter vorbeugend schützen?

Prävention kann ED oft verhindern oder mildern. Relevante Maßnahmen:

  1. Regelmäßige körperliche Aktivität zur Verbesserung der Durchblutung und Herzgesundheit.
  2. Ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Ballaststoffen und gesunden Fetten.
  3. Routineuntersuchungen beim Hausarzt, um Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin frühzeitig zu erkennen.
  4. Stressreduktion durch Entspannungsübungen, Atemtechniken oder Meditation.
  5. Rauchstopp und moderater Alkoholkonsum zur Verbesserung der Gefäßfunktion.

Vergleich der Behandlungsoptionen

Behandlungsoption Anwendung Vorteile Nachteile
Orale Medikamente Vor sexueller Aktivität einnehmen Einfache Anwendung, hohe Wirksamkeit Nebenwirkungen, Wechselwirkungen möglich
Injektionstherapie Injektion in den Penis Schnelle Wirkung, zuverlässig Invasiv, erfordert Schulung
Vakuumpumpe Mechanisch, äußere Anwendung Medikamentenfrei, kostengünstig Unpraktisch, eventuell unbequem
Penisimplantat Operativer Eingriff Dauerhafte Lösung Invasiv, Operationsrisiken

Hinweis zu Kosten Preise und Tarife können variieren. Angaben in diesem Text basieren auf verfügbaren Informationen, ändern sich aber mit der Zeit. Vor finanziellen Entscheidungen empfiehlt sich unabhängige Recherche.

Fazit

Die Behandlungsmöglichkeiten für erektile Dysfunktion bei älteren Männern haben sich deutlich erweitert. Viele Betroffene profitieren von Medikamenten, mechanischen Hilfen, operativen Lösungen oder Anpassungen des Lebensstils. Entscheidender Erfolgsfaktor ist die offene Kommunikation mit dem Partner sowie die enge Abstimmung mit dem behandelnden Ärzteteam. ED ist nicht zwangsläufig eine unvermeidliche Folge des Alterns — viele Ursachen lassen sich behandeln oder verbessern.

Dieser Beitrag dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bitte wenden Sie sich an eine qualifizierte Fachperson für individuelle Empfehlungen und Therapieplanung.