Festverzinsliche Anlagen: Stabile Renditen in turbulenten Zeiten

Festverzinsliche Anlagen sind für viele Anleger ein wichtiger Baustein in ihrem Investmentportfolio. Sie bieten in der Regel stabile und vorhersehbare Erträge, was sie besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiv macht. Doch was genau sind festverzinsliche Anlagen und wie funktionieren sie? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf diese Anlageklasse und erklären, warum sie für viele Investoren eine interessante Option darstellt.

Festverzinsliche Anlagen: Stabile Renditen in turbulenten Zeiten

Welche Arten von festverzinslichen Anlagen gibt es?

Es existiert eine Vielzahl von festverzinslichen Anlagen, die sich in Bezug auf Laufzeit, Risiko und Rendite unterscheiden:

  1. Staatsanleihen: Diese gelten als besonders sicher, da sie von Regierungen ausgegeben werden. Allerdings bieten sie oft relativ niedrige Zinsen.

  2. Unternehmensanleihen: Sie werden von Unternehmen emittiert und bieten in der Regel höhere Zinsen als Staatsanleihen, bergen aber auch ein höheres Risiko.

  3. Pfandbriefe: Diese Anleihen sind durch Immobilien oder öffentliche Kredite besichert und gelten als relativ sicher.

  4. Kommunalobligationen: Von Städten oder Gemeinden ausgegebene Anleihen, die oft für spezifische Projekte verwendet werden.

  5. Hochzinsanleihen: Diese bieten höhere Renditen, sind aber auch mit einem höheren Ausfallrisiko verbunden.

Wie funktioniert die Verzinsung bei festverzinslichen Anlagen?

Die Verzinsung bei festverzinslichen Anlagen erfolgt in der Regel auf zwei Arten:

  1. Feste Verzinsung: Hier wird ein fester Zinssatz für die gesamte Laufzeit der Anleihe festgelegt. Dies bietet Planungssicherheit für den Anleger.

  2. Variable Verzinsung: Der Zinssatz orientiert sich an einem Referenzzinssatz wie dem EURIBOR und wird in regelmäßigen Abständen angepasst.

Die Zinszahlungen erfolgen meist jährlich oder halbjährlich. Am Ende der Laufzeit wird zusätzlich zu den Zinsen der Nennwert der Anleihe zurückgezahlt.

Welche Vorteile bieten festverzinsliche Anlagen?

Festverzinsliche Anlagen haben mehrere Vorteile, die sie für viele Anleger attraktiv machen:

  1. Stabilität: Sie bieten in der Regel stabilere Erträge als Aktien und sind weniger anfällig für Marktschwankungen.

  2. Regelmäßiges Einkommen: Durch die regelmäßigen Zinszahlungen eignen sie sich gut für Anleger, die einen stetigen Einkommensstrom suchen.

  3. Diversifikation: Sie können helfen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren, indem sie eine Ausgleichsfunktion zu volatileren Anlagen wie Aktien bieten.

  4. Kapitalerhalt: Bei Halten bis zur Fälligkeit und Bonität des Emittenten ist die Rückzahlung des Nennwerts gesichert.

  5. Flexibilität: Es gibt eine breite Palette von festverzinslichen Anlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Risiko-Rendite-Profilen.

Welche Risiken sind mit festverzinslichen Anlagen verbunden?

Trotz ihrer relativen Sicherheit sind festverzinsliche Anlagen nicht risikofrei:

  1. Zinsänderungsrisiko: Steigende Zinsen können den Kurs bestehender Anleihen negativ beeinflussen.

  2. Kreditrisiko: Es besteht die Möglichkeit, dass der Emittent zahlungsunfähig wird und Zinsen oder Rückzahlung nicht leisten kann.

  3. Inflationsrisiko: Bei niedriger Verzinsung kann die reale Rendite durch Inflation aufgezehrt werden.

  4. Wiederanlagerisiko: Nach Fälligkeit müssen die Gelder möglicherweise zu niedrigeren Zinssätzen reinvestiert werden.

  5. Liquiditätsrisiko: Nicht alle Anleihen sind jederzeit leicht handelbar, was bei vorzeitigem Verkaufsbedarf problematisch sein kann.

Wie können Anleger in festverzinsliche Anlagen investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in festverzinsliche Anlagen zu investieren:

  1. Direktkauf von Anleihen: Anleger können einzelne Anleihen direkt über die Börse oder den außerbörslichen Handel erwerben.

  2. Investmentfonds: Rentenfonds investieren in ein breites Portfolio von Anleihen und bieten so Diversifikation.

  3. ETFs: Exchange Traded Funds auf Anleiheindizes ermöglichen eine kostengünstige Investition in einen breiten Markt.

  4. Zertifikate: Diese bieten die Möglichkeit, an der Entwicklung von Anleihen oder Anleiheindizes zu partizipieren.

  5. Festgeld und Sparkonten: Auch wenn es sich hierbei nicht um klassische Anleihen handelt, bieten sie ähnliche Eigenschaften wie festverzinsliche Anlagen.


Anlageform Anbieter Geschätzte Rendite p.a.
Bundesanleihe (10 Jahre) Deutsche Finanzagentur 2,5% - 3,0%
Unternehmensanleihe (Investment Grade) Diverse Unternehmen 3,5% - 5,0%
Hochzinsanleihe Diverse Unternehmen 6,0% - 8,0%
Rentenfonds Diverse Fondsgesellschaften 2,0% - 4,0%
Festgeld (5 Jahre) Diverse Banken 2,0% - 3,5%

Preise, Renditen oder Kostenschätzungen, die in diesem Artikel erwähnt werden, basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich aber im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherche wird empfohlen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.


Festverzinsliche Anlagen spielen eine wichtige Rolle in der Anlagestrategie vieler Investoren. Sie bieten Stabilität und regelmäßige Einkünfte, was sie besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiv macht. Allerdings sollten Anleger auch die damit verbundenen Risiken berücksichtigen und ihre Investitionsentscheidungen auf ihre individuellen finanziellen Ziele und ihre Risikobereitschaft abstimmen. Eine ausgewogene Mischung verschiedener Anlageformen kann dazu beitragen, ein robustes und diversifiziertes Portfolio aufzubauen, das sowohl Stabilität als auch Wachstumspotenzial bietet.