Fetttransfer: Ablauf, Chancen und Risiken der Eigenfettverpflanzung
Fetttransfer, auch Eigenfettverpflanzung genannt, ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem körpereigenes Fett entnommen, aufbereitet und an anderer Stelle wieder eingebracht wird. Ziel ist meist die Modellierung von Konturen, Volumenaufbau oder Korrekturen nach vorherigen Eingriffen. Der Eingriff kombiniert Aspekte der Fettabsaugung und der feinen Injektionstechnik, weshalb Kenntnisse über Körper, Chirurgie und klinische Abläufe wichtig sind.
Körper: Für wen ist eine Eigenfettverpflanzung geeignet?
Nicht jede Person ist automatisch ein Kandidat für eine Eigenfettverpflanzung. Geeignet sind in der Regel Menschen mit stabilem Körpergewicht und ausreichenden Fettdepots, die an Körperkontur oder Volumen z. B. im Gesicht, an Händen oder an bestimmten Körperstellen arbeiten möchten. Medizinische Voraussetzungen, Hautbeschaffenheit und individuelle Erwartungen beeinflussen die Entscheidung. Eine ausführliche ärztliche Beratung und Untersuchung der allgemeinen Gesundheit sind wichtig, um mögliche Kontraindikationen wie Gerinnungsstörungen oder akute Infektionen auszuschließen.
Viele Patientinnen und Patienten schätzen, dass körpereigenes Material verwendet wird, wodurch Unverträglichkeiten gegen Fremdmaterial entfallen. Dennoch sollte die psychologische Motivation geprüft werden: realistische Erwartungen sowie Kenntnisse über mögliche Folgebehandlungen sind Teil einer verantwortungsvollen Planung.
Fett: Wie wird das entnommene Gewebe behandelt?
Das entnommene Fettgewebe wird nach der Gewinnung in einem sterilen Prozess aufbereitet, um unerwünschte Bestandteile wie Blut, Anästhesiereste und beschädigte Fettzellen zu entfernen. Die Aufbereitung erfolgt häufig durch Zentrifugation, Filtration oder Schonspülung. Ziel ist, eine möglichst hohe Anzahl vitaler Fettzellen zu erhalten, damit nach der Verpflanzung stabile Ergebnisse erzielt werden können.
Die Qualität des transplantierten Fettgewebes hängt von Technik, Zeitspanne zwischen Entnahme und Injektion sowie der schonenden Handhabung ab. Moderne Verfahren versuchen, die Zellintegrität zu maximieren, manchmal wird auch der Anteil an Stammzellen berücksichtigt, wobei deren klinischer Nutzen noch in Forschung und Diskussion steht.
Fettabsaugung: Ablauf bei der Gewinnung
Die Gewinnung des Fettes erfolgt meist durch eine schonende Fettabsaugung an Körperstellen mit ausreichenden Depots, beispielsweise Bauch, Hüften oder Oberschenkeln. Unter lokaler Betäubung mit Sedierung oder in Vollnarkose wird ein tumeszentes Lösungsmittel injiziert, das Blutverlust und Schmerzen reduziert. Anschließend erfolgt die Absaugung mit feinen Kanülen, um das Gewebe möglichst wenig zu traumatisieren.
Die Technik der Fettabsaugung beeinflusst nicht nur die Ästhetik der Entnahmestelle, sondern auch die Qualität des gewonnenen Materials. Daher ist die Wahl einer erfahrenen operativen Person sowie einer geeigneten klinischen Umgebung wichtig, um Komplikationen wie unregelmäßige Konturen, Nachblutungen oder Infektionen zu minimieren.
Chirurgie: Ablauf der Verpflanzung und Regeneration
Nach Aufbereitung wird das Fett in feinen Schichten und in mehreren kleinen Injektionen in die Empfängerstelle eingebracht. Durch die Schichtung wird eine gute Durchblutung des transplantierten Gewebes gefördert, was für das langfristige Überleben der Zellen entscheidend ist. Der Eingriff kann je nach Umfang ambulant oder stationär erfolgen und dauert in der Regel von einer bis mehreren Stunden.
Die Heilung umfasst anfängliche Schwellung und mögliche Blutergüsse; die endgültige Form zeigt sich meist erst Wochen bis Monate nach dem Eingriff. Die Nachsorge umfasst Ruhephasen, Schonung der behandelten Bereiche und gegebenenfalls das Tragen von Kompressionskleidung an den Entnahmestellen. Wie viel des transplantierten Fettgewebes dauerhaft überlebt, variiert individuell und hängt von Technik und Nachsorge ab.
Klinik: Auswahl, Sicherheit und Nachsorge
Die Wahl der richtigen Klinik und der operierenden Fachperson ist zentral für ein sicheres Ergebnis. Achten Sie auf Qualifikationen des Teams, Erfahrung mit Eigenfettverpflanzung, Ausstattung für Notfälle und klare Informationen zu Ablauf, Risiken und erwarteten Ergebnissen. Seriöse Kliniken führen vor dem Eingriff ausführliche Aufklärungsgespräche und dokumentieren die medizinische Vorgeschichte.
Sicherheitsaspekte umfassen Hygiene, operative Standards und eine strukturierte Nachsorge. Mögliche Komplikationen reichen von vorübergehenden Schwellungen bis zu dauerhaften Unregelmäßigkeiten; seltene, aber ernsthafte Risiken wie Fettembolien sind ebenfalls bekannt, weshalb eine sorgfältige Indikationsstellung essenziell ist. Eine planmäßige Nachkontrolle erleichtert das Erkennen und Behandeln von Problemen.
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bitte konsultieren Sie eine qualifizierte medizinische Fachperson für individuelle Beratung und Behandlung.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Eigenfettverpflanzung eine vielseitige Möglichkeit zur Form- und Volumenkorrektur bietet, die Vorteile wie die Verwendung körpereigenen Materials hat. Die Ergebnisse hängen stark von der individuellen Ausgangssituation, der angewandten Technik und einer sorgfältigen Nachsorge ab. Wer eine solche Behandlung in Erwägung zieht, sollte umfassend beraten werden und die Wahl von qualifizierten Fachpersonen und geeigneten klinischen Bedingungen prioritär behandeln.