Leistungsansprüche korrekt geltend machen: Schritt für Schritt

Dieser Artikel erklärt in klaren Schritten, wie Sie Leistungsansprüche bei einer Lebensversicherung formgerecht einreichen. Er behandelt Dokumente, Fristen und typische Fallstricke und hilft Versicherten und Begünstigten, Abläufe und Begriffe besser zu verstehen.

Leistungsansprüche korrekt geltend machen: Schritt für Schritt

Beim Einreichen von Leistungsansprüchen ist eine strukturierte Vorgehensweise entscheidend. Beginnen Sie mit der Sammlung aller relevanten Unterlagen wie Police, Sterbeurkunde, ärztliche Atteste und Nachweise zur Identität der Begünstigten. Notieren Sie Fristen und Kommunikationswege der Versicherungsgesellschaft und dokumentieren Sie alle Kontakte schriftlich. Eine vollständige und geordnete Akte reduziert Nachfragen und beschleunigt die Bearbeitung. Verstehen Sie die wesentlichen Vertragsmerkmale, damit Sie wissen, welche Leistungen tatsächlich beansprucht werden können und welche Ausschlüsse greifen.

Welche Leistungen sind in der Coverage enthalten? (coverage, exclusions, term, convertibility)

Prüfen Sie zuerst, welche Deckung (coverage) Ihre Police bietet: Todesfallleistung, Kapitalleistung oder eine kombinierte Vereinbarung. Achten Sie auf Vertragslaufzeit (term) und mögliche Convertibility-Klauseln, die eine Umwandlung von einer Risikopolice in eine kapitalbildende Police erlauben. Lesen Sie die Ausschlüsse (exclusions) genau: Suizidklauseln, Kriegsereignisse oder vorvertragliche Angaben können die Leistung beeinflussen. Notieren Sie im Anspruchsschreiben präzise, auf welche Vertragsposition Sie sich berufen und fügen Sie die entsprechenden Seiten der Police bei.

Wie wirken sich Premiums und Underwriting aus? (premiums, underwriting, mortality, solvency)

Vorausgezahlte Prämien (premiums) und Angaben aus dem Underwriting spielen häufig eine Rolle bei der Prüfung eines Anspruchs. Bei Unstimmigkeiten oder falschen Angaben zur Gesundheit kann die Gesellschaft auf Basis der Underwriting-Unterlagen Leistung kürzen oder verweigern. Auch Sterblichkeitsdaten (mortality) sind für die Berechnung von Leistungen relevant, ebenso wie die Solvenz (solvency) des Versicherers als Hintergrundinformation — die Solvenz selbst beeinflusst nicht direkt einzelne Ansprüche, kann aber Auszahlungsmodalitäten bei extremen Fällen beeinflussen. Bewahren Sie Zahlungsbelege und Unterlagen zur Gesundheitsprüfung auf.

Wer sind die Beneficiaries und wie wirken Payouts? (beneficiaries, payouts, claims)

Stellen Sie sicher, dass die begünstigten Personen (beneficiaries) korrekt benannt und ihre Identität nachgewiesen ist. Im Todesfall müssen Begünstigte oftmals eine Sterbeurkunde und ihren Ausweis vorlegen; bei mehreren Begünstigten sind Erbansprüche zu klären. Payouts erfolgen in vereinbarter Form: als Einmalzahlung oder als Rente/Annuity. Bei einem Anspruch (claims) empfiehlt sich die schriftliche Benennung eines Anspruchstellenden und die klare Angabe von Kontoverbindungen für die Auszahlung. Klären Sie im Vorfeld, ob Steuern oder Abzüge anfallen.

Welche Rolle spielen Riders und Annuity-Regelungen? (riders, annuity, payouts)

Zusatzbausteine (riders) wie Unfall- oder Berufsunfähigkeitsklauseln erweitern den Leistungsumfang und können separate Nachweise erfordern. Achten Sie darauf, welche Rider aktiv waren und welche Fristen für deren Geltendmachung gelten. Bei Rentenleistungen (annuity) sind Zahlungsmodalitäten, Garantiedauern und Umstellungsoptionen wichtig: Manche Policen zahlen lebenslang, andere zeitlich begrenzt. Legen Sie die vertraglichen Bedingungen für die gewählte Auszahlungsform vor und prüfen Sie, ob die Police Sonderregelungen für vorzeitige Auszahlungen enthält.

Was bedeutet Portability und Convertibility für Policen? (portability, convertibility, term)

Portability erlaubt häufig den Erhalt von Versicherungsschutz beim Arbeitgeberwechsel oder beim Wechsel des Produkts; prüfen Sie, ob und wie ein Policenübergang möglich ist. Convertibility bedeutet, dass eine befristete (term) Police in eine dauerhafte Police umgewandelt werden kann, oft ohne erneute Gesundheitsprüfung. Diese Optionen beeinflussen Anspruchsrechte und mögliche Auszahlungswege. Bei Geltendmachung eines Anspruchs ist relevant, ob die Police noch im ursprünglichen Zustand oder nach einer Conversion bestand, da sich dadurch mögliche Bedingungen und Ausnahmen ändern können.

Welche Ausschlüsse, Steuerfragen und Solvency-Aspekte gelten? (exclusions, taxation, solvency)

Klären Sie frühzeitig, welche Ausschlüsse (exclusions) im Vertrag verankert sind, etwa bei risikobehaftetem Verhalten oder fehlender Offenlegung von Vorerkrankungen. Steuerliche Behandlung (taxation) von Leistungen variiert je nach Land und Produkt: Einmalzahlungen können steuerfrei sein, Rentenzahlungen unterliegen unter Umständen Besteuerung. Dokumentieren Sie die steuerliche Charakterisierung der Auszahlung und holen Sie bei Unsicherheit fachlichen Rat ein. Solvenz (solvency) des Versicherers ist ein Indikator für Zahlungsfähigkeit, hat jedoch bei standardmäßigen Ansprüchen nur indirekte Relevanz.

Zum Abschluss: Fassen Sie alle Belege in einer strukturierten Mappe zusammen, formulieren Sie ein kurzes Anspruchsschreiben mit Versicherungsnummer, Todesdatum (falls relevant) und einer Liste der beigefügten Dokumente. Halten Sie Fristen ein und notieren Sie alle Kontakte mit Datum und Namen. Eine klare, vollständige Einreichung beschleunigt die Prüfung und minimiert Rückfragen. Prüfen Sie bei komplexen Fällen gegebenenfalls juristischen Rat oder die Unterstützung durch eine qualifizierte Beratungsstelle.