Nierensteine: Symptome, Diagnose und Behandlung im Krankenhaus
Nierensteine sind feste Ablagerungen im Harntrakt, die plötzlich starke Schmerzen, Übelkeit und Blut im Urin verursachen können. Viele Betroffene suchen ärztliche Hilfe, wenn die Schmerzen stark sind oder Fieber hinzukommt. In diesem Artikel erklären wir, wie Nierensteine entstehen, welche Untersuchungen im Krankenhaus üblich sind und welche Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, damit Sie gut informiert mit Ihrem Arzt sprechen können.
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat angesehen werden. Bitte konsultieren Sie eine qualifizierte medizinische Fachkraft für individuelle Beratung und Behandlung.
Was sind Nierensteine?
Nierensteine sind kristalline Verbindungen, meist aus Calciumoxalat, Harnsäure oder Struvit, die sich in den Nieren oder Harnwegen bilden. Kleine Steine können oft unbemerkt über den Harn ausgeschieden werden, größere Steine hingegen führen zu Koliken. Faktoren wie Dehydration, bestimmte Ernährungsgewohnheiten, familiäre Veranlagung oder Stoffwechselerkrankungen erhöhen das Risiko für Nierensteine. Die genaue Zusammensetzung lässt sich durch Laboruntersuchung des entfernten oder ausgeschiedenen Steins bestimmen.
Wann sollte man ins Krankenhaus?
Ein Besuch im Krankenhaus ist angezeigt, wenn Schmerzen sehr stark sind, sich nicht mit üblichen Schmerzmitteln bessern, Fieber oder Schüttelfrost auftreten oder es Anzeichen einer fortgeschrittenen Infektion gibt. Ebenso ist medizinische Abklärung wichtig, wenn Blut im Urin sichtbar ist oder die Harnabfluss gestört scheint. Im Krankenhaus kann der Arzt schnell Schmerz- und Flüssigkeitsmanagement beginnen, bildgebende Verfahren veranlassen und eine angemessene Behandlung einleiten.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Die Behandlung richtet sich nach Größe, Lage und Zusammensetzung des Steins sowie nach Begleiterkrankungen. Konservative Therapie umfasst Schmerztherapie, vermehrte Flüssigkeitszufuhr und manchmal medikamentöse Auflösung bei Harnsäuresteinen. Endourologische Verfahren wie die Ureteroskopie ermöglichen das Entfernen oder Zertrümmern von Steinen im Harnleiter. Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) zerkleinert Steine von außen. In seltenen Fällen ist eine offene oder laparoskopische Operation notwendig. Die Wahl trifft der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten.
Rolle des Arztes bei Diagnose und Behandlung
Der Arzt führt zunächst eine Anamnese und körperliche Untersuchung durch, bewertet Schmerzcharakter und Begleitsymptome und ordnet Laboruntersuchungen (Urin, Blut) an. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT sind oft notwendig, um Größe und Lage des Steins zu bestimmen. Auf Basis dieser Befunde empfiehlt der Arzt die beste Behandlung — von konservativem Management bis zu endourologischen Eingriffen — und bespricht Risiken, Erfolgsaussichten und Nachsorge. Eine ärztliche Begleitung ist wichtig, um Komplikationen wie Infektionen oder Nierenschäden zu vermeiden.
Medizinische Nachsorge und Prävention
Nach der akuten Behandlung konzentriert sich die medizinische Nachsorge auf Steinanalyse, Metaphylaxe und Ernährungsempfehlungen, um Rezidive zu vermeiden. Dazu zählen ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ggf. eine Anpassung der Kalzium- oder Salzaufnahme und spezielle Diätmaßnahmen bei Harnsäure- oder Zystinsteinen. Je nach Befund können Medikamente eingesetzt werden, die die Steinbildung reduzieren. Regelmäßige Kontrollen per Ultraschall oder Röntgen helfen, neue Steine früh zu erkennen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt erstellt einen individuellen Plan basierend auf den Labor- und Bilddaten.
Fazit
Nierensteine sind eine häufige, oft sehr schmerzhafte Erkrankung, die von konservativer Behandlung bis zu interventionellen Maßnahmen reicht. Frühzeitige Diagnose im Krankenhaus und die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt verbessern die Prognose und verringern Komplikationen. Langfristig sind Flüssigkeitszufuhr, gezielte Ernährung und medizinische Nachsorge entscheidend, um erneute Steinbildungen zu vermeiden.