Schweißen lernen: Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Metallhandwerk

Die Schweißtechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Industrien und Handwerksbereiche. Von der Automobilherstellung bis zum Brückenbau – überall werden qualifizierte Schweißer benötigt. Doch wie wird man eigentlich Schweißer und welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Wege zum Schweißerberuf und zeigt auf, welche Perspektiven sich in diesem spannenden Handwerk eröffnen.

Schweißen lernen: Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Metallhandwerk Image by Michal Jarmoluk from Pixabay

Welche Ausbildungswege gibt es zum Schweißer?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zum Schweißer ausbilden zu lassen:

  1. Berufsausbildung: Eine dreijährige Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker mit Schwerpunkt Schweißtechnik ist der klassische Weg.

  2. Umschulung: Für Quereinsteiger bieten Arbeitsagenturen und Bildungsträger Umschulungen an, die meist 1,5 bis 2 Jahre dauern.

  3. Schweißlehrgänge: Kürzere, intensive Kurse können zu verschiedenen Schweißzertifikaten führen.

  4. Weiterbildung: Bereits ausgebildete Metallarbeiter können sich in Schweißtechniken spezialisieren.

Die Wahl des Ausbildungswegs hängt von den individuellen Voraussetzungen und Zielen ab.

Was lernt man in einer Schweißerausbildung?

Eine umfassende Schweißerausbildung beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Elemente:

  • Grundlagen der Metallverarbeitung

  • Verschiedene Schweißverfahren (z.B. Lichtbogenhandschweißen, WIG-Schweißen, MAG-Schweißen)

  • Werkstoffkunde und Materialverhalten

  • Lesen und Erstellen technischer Zeichnungen

  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

  • Qualitätskontrolle und Prüfverfahren

  • Umgang mit modernen Schweißgeräten und -robotern

Die praktische Ausbildung findet meist in speziell ausgestatteten Werkstätten statt, wo die Lernenden unter Anleitung erfahrener Ausbilder ihre Fähigkeiten entwickeln können.

Welche Karrieremöglichkeiten bietet der Schweißerberuf?

Der Beruf des Schweißers bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten:

  • Spezialisierung auf bestimmte Schweißtechniken oder Materialien

  • Weiterbildung zum Schweißfachmann oder Schweißtechniker

  • Aufstieg zum Vorarbeiter oder Werkstattleiter

  • Selbstständigkeit mit eigenem Schweißbetrieb

  • Einsatz als Ausbilder oder Dozent in Berufsschulen oder Bildungseinrichtungen

Zudem eröffnen sich durch die zunehmende Automatisierung und den Einsatz von Schweißrobotern neue Tätigkeitsfelder in der Programmierung und Überwachung dieser Systeme.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schweißers aus?

Der Arbeitsalltag eines Schweißers kann je nach Einsatzgebiet sehr unterschiedlich aussehen:

  • In Werkstätten: Hier arbeiten Schweißer oft an festen Arbeitsplätzen und fertigen Bauteile nach Zeichnungen oder Vorgaben.

  • Auf Baustellen: Viele Schweißer sind im Außeneinsatz tätig, etwa beim Brückenbau oder in Schiffswerften.

  • In der Industrie: In Produktionsbetrieben können Schweißer an Fertigungsstraßen oder mit Schweißrobotern arbeiten.

Die Arbeit erfordert hohe Konzentration und Präzision. Schweißer tragen spezielle Schutzkleidung und -ausrüstung, um sich vor Hitze, Funken und Strahlung zu schützen.

Welche Kosten entstehen bei einer Schweißerausbildung?

Die Kosten für eine Schweißerausbildung können je nach Ausbildungsweg und -anbieter stark variieren. Hier eine Übersicht über typische Kostenstrukturen:


Ausbildungstyp Anbieter Kosteneinschätzung
Berufsausbildung Unternehmen/Berufsschule Kostenlos (Ausbildungsvergütung)
Umschulung Arbeitsagentur/Bildungsträger Oft gefördert, ggf. Eigenanteil
Schweißlehrgang (Grundkurs) Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) 1.500 - 3.000 €
Weiterbildung zum Schweißfachmann Private Bildungsanbieter 5.000 - 8.000 €

Preise, Gebühren oder Kosteneinschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Vor finanziellen Entscheidungen wird eine unabhängige Recherche empfohlen.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Ausbildungskosten durch Förderprogramme der Arbeitsagentur, des Meister-BAföG oder durch betriebliche Unterstützung reduziert oder ganz übernommen werden können. Zudem bieten einige Unternehmen bezahlte Ausbildungsplätze an, bei denen Auszubildende von Anfang an ein Gehalt erhalten.

Schweißen – ein Handwerk mit Zukunft

Die Ausbildung zum Schweißer bietet eine solide Grundlage für eine vielseitige und zukunftssichere Karriere im Metallhandwerk. Mit der richtigen Mischung aus technischem Verständnis, handwerklichem Geschick und kontinuierlicher Weiterbildung eröffnen sich in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten. Ob in der Industrie, im Handwerk oder auf internationalen Großbaustellen – qualifizierte Schweißer sind und bleiben gefragte Fachkräfte. Die Investition in eine fundierte Schweißerausbildung kann somit der Beginn einer erfüllenden und sicheren beruflichen Laufbahn sein.