Vergrößerte Prostata: Symptome, Ursachen und Untersuchungen

Eine vergrößerte Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH) ist ein häufiger Befund bei älteren Männern und kann das Wasserlassen deutlich verändern. Viele Betroffene bemerken zuerst häufigen Harndrang, nächtliches Aufwachen oder einen schwachen Harnstrahl. Die Beschwerden variieren stark und hängen von der genauen Lage und dem Ausmaß der Vergrößerung ab; eine frühzeitige Abklärung durch einen Arzt hilft, mögliche Folgen zu vermeiden.

Vergrößerte Prostata: Symptome, Ursachen und Untersuchungen

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als medizinische Beratung zu verstehen. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsfachmann für individuelle Beratung und Behandlung.

Mann und Symptome

Bei einem Mann mit vergrößerter Prostata treten typische Beschwerden im Bereich der unteren Harnwege auf. Dazu zählen ein abgeschwächter Harnstrahl, verzögerter Beginn des Wasserlassens, Nachträufeln, häufiger Harndrang und Schwierigkeiten, die Blase vollständig zu entleeren. Viele berichten von nächtlichem Aufwachen (Nykturie), das die Schlafqualität beeinträchtigt. Schwere Verläufe können zu akutem Harnverhalt führen, was eine sofortige medizinische Versorgung erfordert. Die Symptome korrelieren nicht immer direkt mit der Prostatagröße; kleine Vergrößerungen können starke Beschwerden verursachen und umgekehrt.

Arztbesuch und Routinetests

Beim ersten Arztbesuch wird der Arzt eine ausführliche Anamnese erheben, um Beschwerden, deren Verlauf und Begleiterkrankungen zu erfassen. Körperliche Untersuchung, insbesondere die digital-rektale Untersuchung (DRU), erlaubt eine Beurteilung von Größe und Konsistenz der Prostata. Weiterhin sind Urinstatus, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls ein PSA-Wert zur Differentialdiagnose sinnvoll. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall helfen, Restharn und Nierenfunktion zu beurteilen. Der Arzt wird die Befunde im Gespräch abwägen und gemeinsam mit dem Mann mögliche Behandlungswege erörtern.

Medizinische Ursachen und Risikofaktoren

Medizinisch betrachtet hängt die Entwicklung einer benignen Prostatahyperplasie mit altersbedingten Hormonveränderungen zusammen, insbesondere mit der Wirkung von Testosteron und seinen Metaboliten auf das Prostatagewebe. Weitere Risikofaktoren sind familiäre Veranlagung, kardiometabolische Erkrankungen wie Diabetes und Fettleibigkeit sowie Lebensstilfaktoren. Medikamente und neurologische Erkrankungen können Symptome verstärken. Wichtig ist die Abgrenzung zu Prostatakrebs: beide Erkrankungen können ähnliche Symptome hervorrufen, jedoch sind ihre Ursachen und die therapeutischen Ansätze unterschiedlich.

Gesundheitliche Folgen und Lebensqualität

Länger bestehende Beschwerden durch eine vergrößerte Prostata beeinflussen die Gesundheit und Lebensqualität erheblich. Schlafstörungen, Einschränkungen bei Aktivitäten und Angst vor plötzlichen Problemen beim Wasserlassen sind häufig. Unbehandelt können wiederkehrende Harnwegsinfekte, Blasensteine oder eine Schädigung der Nieren auftreten. Eine gezielte medizinische Einschätzung hilft, das Risiko für Komplikationen einzuschätzen und Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität zu planen, sei es medikamentös, minimalinvasiv oder operativ.

Untersuchung und Diagnoseverfahren

Zur Diagnostik stehen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung: der PSA-Bluttest, Urinuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen der Blase und Nieren sowie die Uroflowmetrie zur Messung von Harnflussleistung. Restharnmessung per Ultraschall lässt Rückschlüsse auf die Entleerungsfunktion zu. Bei unklaren Befunden kann eine Zystoskopie erforderlich sein, um Harnröhre und Blase direkt zu beurteilen. Die Auswahl der Untersuchungen richtet sich nach Symptomen, Alter und Vorerkrankungen des Mannes; das Ziel ist eine präzise medizinische Einordnung, um die passende Therapie zu wählen.

Eine vergrößerte Prostata ist häufig und behandelbar, doch die Symptome und Risiken variieren individuell. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung mittels geeigneter Untersuchungen schafft Klarheit über Ursache und Schweregrad und ermöglicht eine abgestimmte Behandlung zur Erhaltung von Gesundheit und Lebensqualität.